Die Geschichte von Podelwitz

Vor 65 Jahren, am 30.April 1939, bezogen zehn Podelwitzer Familien ihre neugebauten Häuschen. Der Plan für eine Siedlung war schon 1935 im „Deutschen Siedlerbund“ entstanden. 15 Podelwitzer gründeten die „Podelwitzer Siedlergemeinschaft“ und wählten Kurt Schneider zum Vorsitzenden. Doch erst 1937 erteilte der Siedlerbund die Baugenehmigung. Inzwischen hatten sieben der Gründungsmitglieder das Interesse verloren. Da aber zehn Häuser geplant waren, fehlten nun zwei Bewerber. Nachdem sich diese gefunden hatten, konnte im Frühjahr 1938 der Bau beginnen. Vorab musste jeder Siedler 700 Reichsmark /RM) einzahlen. Der Rest der Gesamtsummer von 7.000 RM konnte in Raten an die Girokasse Wiederitzsch abgestottert werden. Einen Großteil der Arbeiten erbrachten die Siedler in Eigenleistung. Zwischenzeitlich ruhte der Bau. Zement war knapp. Er wurde von der Wehrmacht für den Bau des Westwalls benötigt. Im Frühjahr 1939 war es soweit: der Einzug der zehn Familien wurde gebührend gefeiert. Die Siedlung erhielt den Namen „Egerländer Straße“, nach Ende des Krieges wurde sie in „Ernst-Thälmann-Straße“ umbenannt. Nach der Wende hieß sie einfach „Siedlung“, wie im Volksmund eigentlich immer nur. Mit der Eingemeindung von Podelwitz nach Rackwitz bekam die Siedlung den Namen „Erlenweg“. Von den Gründungsmitgliedern der „Siedlergemeinschaft Podelwitz“ wohnen heute nur noch Gerhart Schuster und seine Frau Elfriede in ihrem Häuschen. Er ist mit 94 Jahren der älteste Einwohner von Podelwitz.

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